Der Nürnberger Hauptmarkt im Herbst

 

Ich laaf iberm Hauptmarkt und fühl mi so Frei

denn selten is unser Hauptmarkt so schäi

Ka Lärm, ka Hektik und aa ka Kommerz

So soll sei, des Nernbercher Herz

 

Mei Blick geht niewer zur Frauenkärch

Ganz weit weg ist des Treiben und laute Gwärch

Mei Hauptmarkt ist endlich wieder Frei

Denn die Zeit der Buden die iss vorbei

 

Am Kubfstaabflaster do hoggn die Daum

Suggor die kenners fast nu gor nonnet glaam

Ohne Buden und ohne Kommerz

Und es schlägt so ruich, des Nernbercher Herz

 

Die Kurfürsten am Turm, die wolln heit gor nimmer nei

Denn heid gibt’s kann Lärm und aa ka Gschrei

Jeden Doch um zwölfer do schauerse raus

Und genga gleich wieder nei, walls ihna so graust

 

Scho von weidn sichd ma den scheena Brunna

Stolz steht er do und glänzt in der Sunna

Schon von der weidn sichd man steh

Seldn is unser Hauptmarkt so schee

 

Schood, das des net immer so is

Das mers  hörn kann wenn aan der Nachber grüßt

Das mer schauer kann bis quer iberm Platz

Und das mers schloong hört, des Nernbercher Herz

 

Ich bleib etz steh und schau umadum

Und genies mei Ruh um miech rum

Ich zieh mer a Bries vo meim Schnupftabak nei

Mei Noosn is vull, obber der Hauptmarkt is frei

© zweideutig.de

Juni 2004