Sehr geehrte Herren des Vatikan

Wir sind eine vierköpfige Familie aus Oberfranken. Dank unserer unzähligen Versuche Schwangerschaften zu vermeiden ist es auch bei nur 2 Kinder geblieben. Es haben sich aber in unserer sonst so harmonischen Eheleben neue Probleme aufgetan, bei denen wir dringend ihre fürsorglichen Rat bedürfen.

Die neue Anweisung des Papstes, das ein gemeinsames Abendmahl bei konventions- verschiedenen Christen verboten ist, hat unsere kleine Familie in große Nöte und Turbulenzen geführt

Ich,  Oberhaupt und  Haushaltsvorstand kann es mir darum aus ethischen und moralischen Gründen nun nicht mehr leisten gemeinsam mit meiner Frau und den Kindern (alle evangelisch) gemeinsam das Abendmahl einzunehmen. Darum nehme ich das Abendmahl immer getrennt und in einen separaten Raum ein. Meine treue Hündin Conny ( ohne Konfession) begleitet mich dabei.

Seit diesen unglückseligen Tag droht mir meine Frau jeden Tag aufs neue mit scharfen Konsequenzen sollte ich auch in Zukunft den gemeinsamen Tisch fernbleiben und separat das Abendmahl einnehmen. Sie besteht darauf das ich mich an den gleichen Tisch sitzen soll. Ihre Drohungen reichen von Taschengeldentzug bis zum Sexverbot. Den Taschengeldentzug könnte ich gerade noch verkraften weil ich noch Schwarzbestände habe, aber Sexverbot wäre eine Katastrophe für mich, denn mit dieser Maßnahme würde ich ja geradezu in den Ehebruch und dem Lotterleben getrieben werden. Ich selbst würde mit dem Lotterleben und dem Ehebruch ja noch zurechtkommen, aber meine Frau würde mir die Hölle schon zu Lebenszeiten bereiten. Ich brauche ihnen wahrscheinlich nicht erklären was ein anständiges Höllenfeuer ist, denn damit kennt sich der Vatikan  besser aus als ich.

Ich habe deshalb mein Abendmahl schon öfters in einer Gaststätte oder einer Bar eingenommen. Leider hat sich das Abendmahl ein wenig in die Länge gezogen so dass ich meistens sehr spät nach Hause gekommen bin. Meine Frau aber will diese Verhalten ebenfalls nicht dulden und sie reagiert in letzter Zeit immer gereizter. Nun frage ich den Vatikan: "Kann die Aggression meiner Frau vielleicht darin bestehen das sie evangelisch getauft wurde und somit die fortschrittlichen Gedanken und die vorbildliche Moraltheologie der katholischen Kirche einfach nicht versteht ? Das Schlimmste aber daran ist, das mir meine Gemahlin damit gedroht hat, mich fristlos zu entlassen und auf meine Dienste als Haushaltsvorstand und Familienoberhaupt zu verzichten. Ich bin darum sehr beunruhigt denn es ist ja in der jüngsten Vergangenheit bereits zu Entlassungen von Priestern aus den Kirchendienst gekommen. nur weil sie gemeinsam mit Evangelischen Christen das Abendmahl gefeiert haben.

Um einer drohenden Entlassung vorzubeugen bin ich widerstrebend und unter der gegebenen Vorsicht wieder an den ehelichen Esstisch zurückgekehrt. Mit größten Bedenken und im Bewusstsein dieses großen Fehltrittes habe ich mich dennoch zu diesen Schritt durchgerungen. Ich habe mich darauf geeinigt das wir alle wieder am selben Tisch essen werden, nur die Essenszeiten sind verschieden, Ich esse immer von 18.00 Uhr bis 18.30 Uhr und der Rest meiner Familie von 18.30 Uhr bis 19.00 Uhr. Es gibt lediglich eine einzige Ausnahme. Meine Hündin Conny nimmt an beiden Essenszeiten teil was an ihrer beträchtlichen Gewichtszunahme unschwer zu erkennen ist. Wenn die so weitermacht werde ich sie auf Diät setzten müssen, die Fastenzeit reicht da bei weiten nicht mehr aus.

Nun frage ich sie, findet der Vatikan mein Verhalten richtig oder ist es noch nicht richtig christlich genug ? Soll ich in meiner Familie noch schärfer durchgreifen? Soll ich nun den Engelwerk oder den Opus Dei beitreten damit ich auch den nötigen moralischen Rückhalt der katholischen Kirche bekomme ?

Über eine schnelle und geistige Antwort aus dem Vatikan würde ich mich sehr freuen